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Tour zum River Kwai – Sehenswürdigkeiten und Reisebericht

Brücke am Kwai, Thailand

Brücke am Kwai

Von Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 31. Dezember 2023

Die Brücke am River Kwai

Während des Zweiten Weltkriegs brachte die Japanische Armee Tausende Kriegsgefangene in die thailändische Provinz Kanchanaburi, um dort eine 415 Kilometer lange Bahnstrecke zu bauen. Diese sollte Thailand und Burma (heute Myanmar) miteinander verbinden und unter anderem dazu dienen, die Japaner an den burmesischen Grenzen mit ausreichend Kriegsmaterial zu versorgen.

Bei den Kriegsgefangenen (Prisoner of Wars, kurz: POWs) handelte es sich zum größten Teil um Australier, Holländer und Briten. Die heute berühmte Eisenbahnbrücke, die den River Kwai überspannen sollte, mussten die POWs damals von Java nach Kanchanaburi transportieren.

Die Kriegsgefangenen errichteten die Eisenbahnlinie unter Aufsicht der Japaner und unter unmenschlichen Bedingungen. Die Felsbrocken und Steine in der bergigen Landschaft Kanchanaburis mussten die POWs zum Teil mit der bloßen Hand herausbrechen. Eine der Bergschneisen ist der Hellfire Pass, wo heute allerdings außer einem kurzen Schienenstück, einer historischen Lore und einem Gedenkstein kaum noch etwas an die "Todesstrecke" erinnert.

Lore Hellfire Pass

Historische Lore am Hellfire Pass

Die Eisenbahnlinie, für die ursprünglich eine Bauzeit von fünf Jahren eingeplant war, stellten die Kriegsgefangenen unter Druck der Japaner in nur 16 Monaten fertig. Die POWs arbeiteten zum Teil bis zu 18 Stunden täglich und erhielten nur unzureichend Nahrung. Rund 16.000 Kriegsgefangene bezahlten den Bau der Todesbahn mit ihrem Leben. Viele der jungen Männer, die meist kaum älter als Anfang 20 waren, starben im Dschungel von Thailand an Malaria und Cholera.

An diesen Abschnitt asiatischer Kriegsgeschichte erinnert unter anderem die in Kanchanaburi nahe der historischen Eisenbahnstrecke gelegene Gedenkstätte Don-Rak. Zu sehen sind hier die Grabsteine für 6982 australische, holländische und britische Kriegsgefangene, die beim Bau der Todesbahn ihr Leben ließen.

Soldatenfriedhof Don-Rak

Soldatenfriedhof in der Gedenkstätte Don-Rak

Neben dem Soldatenfriedhof befindet sich das Thai-Burmese Railway Centre. Das Kriegsmuseum dokumentiert anhand von Schautafeln, Fotos, Filmen und Briefen der Gefangenen die 16-monatige Bauzeit der Eisenbahnstrecke. Wie mangelhaft die ärztliche Versorgung in den Kriegsgefangenen-Lagern war, zeigt die Rekonstruktion eines Lazaretts.

Die Brücke über den River Kwai wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, später jedoch originalgetreu wiederaufgebaut. Hierzulande berühmt wurde die Brücke vor allem durch den Kriegsfilm "Die Brücke am Kwai" von David Lean aus dem Jahr 1957.

Touren von Bangkok zum River Kwai

Eine Tour von Bangkok zur Brücke am Kwai ist ein Muss, wenn du dich für asiatische Geschichte interessierst. Sowohl deutsche Reiseveranstalter als auch thailändische Agenturen bieten ab Bangkok ein- oder mehrtägige organisierte Touren zum River Kwai an.

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Für eine zweitägige Gruppentour zum River Kwai habe ich rund 190 Euro inklusive Übernachtung bezahlt. Neben der rund dreistündigen Busfahrt von Bangkok nach Kanchanaburi beinhaltete das Programm eine Bootstour über den River Kwai zur berühmten gleichnamigen Brücke, einen Rundgang durch das Kriegsmuseum, einen Spaziergang über den Hellfire Pass, eine Zugfahrt über historische Brücken sowie Besuche des Kriegsmuseums und des Soldatenfriedhofs.

Übernachtet habe ich auf der Tour im River Kwai Resotel*, einer sehr schönen, von Urwald umgebenen und direkt am Flussufer gelegenen Bungalowanlage.

Bungalow

Bungalow im River Kwai Resotel*

Tipp: Wenn du für eine Nacht auf Komfort verzichten kannst, solltest du eine Tour mit Unterbringung in den Jungle Rafts* buchen. Dies ist eine Art schwimmendes Hotel mitten im Fluss. Die Zimmer sind sehr einfach ausgestattet, warmes Wasser und Strom gibt es nicht. Doch die traumhafte Lage entschädigt für den fehlenden Luxus.

Meist beinhaltet das Programm zweitägiger Touren zum River Kwai auch den Besuch eines Mon-Dorfs samt Vorführung des traditionellen Mon-Tanzes. Die Mon sind eine indigene Bevölkerungsgruppe, die in der Region zwischen Bangkok und Kanchanaburi sowie im benachbarten burmesischen Bergland heimisch ist.

Mon-Dorf

Mon-Dorf

Am zweiten Tour-Tag ist meist eine Zugfahrt auf der historischen Bahnstrecke vorgesehen. Die Fahrt führt am Fluss-Ufer entlang über zum Teil noch historische Brücken. Anschließend geht es mit dem Bus oder Mini-Van wieder zurück nach Bangkok.

Zugfahrt River Kwai

Zugfahrt über historische Brücken

Bootsfahrt zur Brücke am Kwai – Tourbericht


Die knallorangefarbenen Schwimmwesten sind festgezurrt, die Leinen losgemacht. Der Motor beginnt zu knattern, das Longtailboot nimmt schnell Fahrt auf und brettert über das Wasser. Schon nach wenigen Minuten können wir sie in einiger Entfernung vor uns sehen, die Brücke am Kwai, weltberühmt durch den gleichnamigen Roman von Pierre Boulle und den Film von David Lean.

Bootstour Brücke River Kwai

Bootsfahrt über den River Kwai zur berühmten gleichnamigen Brücke

Schnell nähern wir uns der mächtigen Stahl-Konstruktion, die auf meterdicken Betonpfeilern über dem River Kwai thront. Der Fluss gewinnt nun an Breite, und das Boot gleitet langsam unter der Brücke hindurch. Plötzlich kommen wir uns ganz klein vor beim Anblick dieses gewaltigen Bauwerks – und bei dem Gedanken an die tragische Geschichte seiner Entstehung. Wir stellen uns die vielen jungen Soldaten vor, Kriegsgefangene, die einst unter unmenschlichen Bedingungen die Brücke und die Todeseisenbahn erbauten und dabei ihr Leben ließen.

Doch schon bald lenkt uns der Trubel am Flussufer ab. Horden von Touristen, mit Kameras und Stativen bewaffnet, stürmen auf die Brücke zu. Wir reihen uns ein, lassen uns von der Menge mitreißen. Der Weg über die Brücke ist schmal, wir laufen über die Schienen und konzentrieren uns auf unsere Schritte. Ein Fehltritt nur, und wir würden einige Meter tiefer unten im Fluss landen.

Auf halbem Weg plötzlich hören wir ein entferntes Hupen. Aufregung kommt auf. Auch wir beschleunigen unsere Schritte, um schnell von den Schienen zu kommen und einen sicheren Platz auf einem der wenigen Ausweich-Plateaus zu ergattern. Das Hupen wird schnell lauter, Touristen zücken die Fotoapparate. Der Orient Express nähert sich, fährt langsam auf die schmale Brücke und rollt auf uns zu. Drei Tage braucht der Zug von Singapur über Kuala Lumpur und Penang nach Bangkok. Die Brücke am Kwai ist eine der letzten Stationen vor Ankunft des Orient Express in Bangkok.

Brücke River Kwai

Spaziergang über die Brücke am Kwai

Orient Express Brücke Kwai

Bei Einfahrt des Orient Express heißt es schnell zur Seite zu springen und sich einen Platz auf einem der Ausweich-Plateaus zu sichern

Rund zehn Minuten müssen wir auf den menschenüberfüllten, engen Plateaus ausharren, bis der Zug nach einem kurzen Halt wieder zurücksetzt und wir unseren Gang über die Brücke am Kwai fortsetzen können.

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Wer schreibt hier?

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  • Hi, ich bin Gudrun, Redakteurin, Ende 50, lebe in Berlin, liebe Südostasien & die Welt und schreibe Klick-Thailand. Schön, dass du auf meiner Seite bist!

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