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Opium Museum – Drogenhandel im Goldenen Dreieck

Frau mit Opiumpfeife, Asien

Das Opium kam mit den Bergvölkern. © Digitalpress - Fotolia.com

House of Opium Museum: Aus Schlafmohn wird Opium

Das "House of Opium Museum" dokumentiert anhand zahlreicher Exponate wie Opiumpfeifen, Waagen und Gewichte die Geschichte des Schlafmohnanbaus und Opiumhandels im Goldenen Dreieck. Das Museum liegt etwa fünf Minuten Fußweg vom Aussichtspunkt "Golden Triangle" in Sop Ruak entfernt. Der Schlafmohn (lat.: Papaver Somniferum) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. 4000 v. Chr. wurde Schlafmohn im Zusammenhang mit der Herstellung pharmazeutischer Produkte erstmals in Keilschriften erwähnt. Der Samen der Pflanze gelangte im Laufe der Jahrtausende von Europa über Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien und China ins Goldene Dreieck.

In den vorderen Ausstellungsräumen des Museums geht es in erster Linie um die Geschichte der Bergvölker, die den Schlafmohn aus China ins Goldene Dreieck brachten. Gezeigt werden Fotos verschiedener Stämme wie Akkha, Hmong, Karen und Yao.

Opiumpfeifen, Waagen und Gewichte

Im "House of Opium Museum" sind Opiumpfeifen in verschiedenen Größen und Ausführungen zu sehen. Daneben werden Waagen und Gewichte gezeigt, mit denen die Drogenhändler und –kuriere das Opium einst abwogen. Gemessen wurde in Viss bzw. Tikal. Die größte Maßeinheit ein Viss bzw. 100 Tikal entsprach 1200 Gramm; die kleinste 1/8 Tikal zwei Gramm. Auf einer Schautafel wird erläutert, mit welchen Zusatzstoffen Drogen wie Heroin und Kokain hergestellt werden.

Die Opiumkriege im 19. Jahrhundert

Ein weiterer Teil der Ausstellung befasst sich mit der Geschichte der Opiumkriege. Im Ersten Opiumkrieg (1839 – 1842) zwingt Großbritannien das Kaiserreich China, seine Märkte zu öffnen und den Opiumhandel zu dulden. Hintergrund: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts führt Großbritannien große Mengen Opium nach China ein, um seinen Handel in Übersee zu verstärken. Da der wachsende Opiumkonsum in China die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet und soziale Probleme auslöst, verbietet Kaiser Daoguang die Einfuhr von Opium. Darauf erklären die Briten China den Krieg. Am 29. August 1842 wird der Friedensvertrag von Nanking unterzeichnet. China muss fünf Häfen für den englischen Handel öffnen und Hongkong an England abtreten.

Der Zweite Opiumkrieg (1856 – 1860) wird ausgelöst, als die Chinesen zwölf Männer der Besatzung der unter britischer Flagge fahrenden "Lorcha Arrow" wegen Verdachts auf Schmuggel und illegalen Opiumhandel festnehmen. Als sich China trotz Drängens der Briten weigert, die Männer wieder freizulassen, erklärt Großbritannien China erneut den Krieg. Frankreich nimmt als Verbündeter Großbritanniens am Krieg gegen China teil. In den Friedensabkommen von Tianjin (1858) und Peking (1860) muss China den Briten und Franzosen erneut Zugeständnisse machen. Elf weitere Häfen werden für den Handel mit Europa geöffnet. Der Opiumhandel wird legalisiert und in den darauffolgenden Jahren immer weiter angekurbelt.

1880 werden 6.500 Tonnen Opium nach China eingeführt. 20 Millionen Chinesen sind zu dem Zeitpunkt drogenabhängig. Dennoch lässt Kaiser Guangxu Opium nun auch im eigenen Land anbauen. Die Inlandsproduktion steigt auf 22.000 Tonnen. Erst nach dem Sturz der Qing-Dynastie im Jahr 1911 werden die Gesetze gegen den Opiumhandel verschärft. Endgültig eingedämmt wird er jedoch erst durch Mao Zedong.

Opiumkönig Chang Shi-Fu alias Khun Sa

Ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Opiumhandels ist im "House of Opium" Opiumkönig Chang Shi-Fu (Chang Xi Fu) alias Khun Sa gewidmet. In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts galt Khun Sa als der weltweit größte Heroinschmuggler und war der meist gesuchteste Mann der Welt. Der ehemalige Politiker und Rebellenführer verfügte in dieser Zeit über eine mindestens 10.000 Mann starke eigene Armee. Khun Sa hatte im Goldenen Dreieck ganze Dörfer errichtet, in denen auch Boden-Luft-Raketen stationiert gewesen sein sollen.

Als Jugendlicher kämpft Chang Shi Fu auf der Seite der nationalchinesischen Kuomintang. Später gründet er eine eigene Armee, die Shan United Army. Er besetzt Gebiete u. a. im Shan-Staat und beginnt mit der Opiumproduktion. 1967 kämpft er mit seiner Armee gegen einen Teil der Kuomintang. Nach mehreren Niederlagen wird er 1969 vom burmesischen Militär verhaftet. Wieder in Freiheit, setzt Khun Sa 1976 den Drogenschmuggel und die Drogenproduktion an der thailändisch-burmesischen Grenze in Baan Hin Taek nahe Mae Salong in Chiang Rai fort. Gleichzeitig führt er gegen die Militärregierung Burmas und die United Wa State Army einen Kampf für mehr Autonomie des Shan-Volkes. 1982 wird Chang Shi-Fu von der thailändischen Armee aus Ban Hin Taek vertrieben. 1985 gründet er die Muang (Mong) Tai Army. Sein neues Hauptquartier verlegt er nach Homong nördlich der thailändischen Provinz Mae Hong Son.

Wegen der illegalen Einfuhr von 1000 Tonnen Heroin in die USA wird Khun Sa 1989 angeklagt. 1994 führt die amerikanische Drug Enforcement Administration (DEA) die so genannte „Operation Tiger Trap" durch. Am 27. November werden Anhänger Khun Sas von thailändischen Sicherheitsbehörden und der DEA verhaftet. 13 Verdächtigte werden an die USA ausgeliefert. Nach einem Aufstand innerhalb der Muang Tai Army 1996 ergibt sich Khun Sa dem burmesischen Militär. Obgleich die USA ein Kopfgeld in Höhe von zwei Millionen Dollar aussetzen, wird Khun Sa nicht ausgeliefert.

Bis zu seinem Tod am 26. Oktober 2007 in Rangun lebt Khun Sa als erfolgreicher Geschäftsmann in Yangon, der ehemaligen Hauptstadt Myanmars. Er stirbt im Alter von 74 Jahren.

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