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Brücke am Kwai – Tour und Reisebericht

Brücke am Kwai, Thailand

Brücke am Kwai

Touren von Bangkok zur Brücke am Kwai

Ein Ausflug von Bangkok zur Brücke am Kwai ist in jedem Fall lohnenswert. Sowohl deutsche Reiseveranstalter als auch thailändische Agenturen bieten ein- und mehrtägige organisierte Touren an. Letztere könnt ihr von Deutschland aus auch im Internet buchen. Vorteil: Sie sind zum einen preiswerter, zum anderen verliert ihr in Bangkok keine Zeit mit der Suche nach einem passenden Angebot.

Bei einem unserer Thailand-Aufenthalte haben wir uns für eine zweitägige Exkursion entschieden (Preis für zwei Personen 6700 Baht, etwa 166 Euro). Die Tour umfasst in der Regel eine etwa dreistündige Busfahrt in die von Bangkok aus nördlich gelegene Provinz Kanchanaburi, einen Rundgang durchs Kriegsmuseum und über den angrenzenden Soldatenfriedhof sowie eine Fahrt zur Brücke am Kwai und einen etwa halbstündigen Fußmarsch über den Hellfire Pass.

Resort, River Kwai, Thailand

Bungalow im River Kwai Resotel

Übernachtet haben wir auf unserer Tour im River Kwai Resotel *, einer sehr schönen von Urwald umgebenen und am Flussufer gelegenen Bungalow-Anlage. Die Zimmer verfügen alle über Klimaanlage und fließend warmes Wasser. Zur Anlage gehört außerdem ein Swimmingpool. Wer für eine Nacht auf den Komfort verzichten kann, sollte sich jedoch für die Unterbringung in den Jungle Rafts * entscheiden. Eine Art schwimmendes Hotel, das mit Seilen auf dem Fluss verankert ist. Die Zimmer sind sehr einfach ausgestattet, warmes Wasser und Strom gibt es nicht. Doch die traumhafte Lage entschädigt für fehlenden Luxus. Klickt hier für weitere Hotels in Kanchanaburi *.

Meist beinhaltet das Programm der zweitägigen Tour neben Vollpension auch die abendliche Vorführung eines so genannten Mon-Tanzes sowie den Besuch des gleichnamigen Dorfes. Die Mon gehören zur Urbevölkerung Thailands und leben in der Region zwischen Bangkok und Kanchanaburi sowie im benachbarten burmesischen Bergland.

Am zweiten Tag ist meist eine Zugfahrt auf der historischen Bahnstrecke vorgesehen. Die Fahrt führt am Fluss-Ufer entlang über zum Teil noch alte Brücken. Anschließend geht es wieder zurück nach Bangkok. Ankunft im Hotel ist meist am späten Nachmittag.

Bootsfahrt zur Brücke am Kwai – Tourbericht

Bootsfahrt, Brücke am Kwai

Mit dem Longtailboot zur Brücke am Kwai

Die knallorangefarbenen Schwimmwesten sind festgezurrt, die Leinen losgemacht. Der Motor beginnt zu knattern, das Longtailboot nimmt schnell Fahrt auf und brettert über das Wasser. Schon nach wenigen Minuten können wir sie in einiger Entfernung vor uns sehen, die Brücke am Kwai, weltberühmt durch den gleichnamigen Roman von Pierre Boulle und den Film von David Lean.

Schnell nähern wir uns der mächtigen Stahl-Konstruktion, die auf meterdicken Betonpfeilern über dem River Kwai thront. Der Fluss gewinnt nun an Breite, und das Boot gleitet langsam unter der Brücke hindurch. Plötzlich kommen wir uns ganz klein vor beim Anblick dieses gewaltigen Bauwerks - und bei dem Gedanken an die tragische Geschichte seiner Entstehung. Wir stellen uns die vielen jungen Soldaten vor, Kriegsgefangene, die einst unter unmenschlichsten Bedingungen die Brücke und die Todeseisenbahn erbauten und dabei ihr Leben ließen.

Doch schon bald lenkt uns der Trubel am Flussufer ab. Horden von Touristen, mit Kameras und Stativen bewaffnet, stürmen auf die Brücke zu. Wir reihen uns ein, lassen uns von der Menge mitreißen. Der Weg über die Brücke ist schmal, wir laufen über die Schienen und konzentrieren uns auf unsere Schritte. Ein Fehltritt nur, und wir würden einige Meter tiefer unten im Fluss landen.

Auf halbem Weg plötzlich hören wir ein entferntes Hupen. Aufregung kommt auf. Auch wir beschleunigen unsere Schritte, um schnell von den Schienen zu kommen und einen sicheren Platz auf einem der wenigen Ausweich-Plateaus zu ergattern. Das Hupen wird schnell lauter, Touristen zücken die Fotoapparate. Der Orient Express nähert sich, fährt langsam auf die schmale Brücke und rollt auf uns zu. Drei Tage braucht der Zug von Singapur über Kuala Lumpur und Penang nach Bangkok. Die Brücke am Kwai ist eine der letzten Stationen vor Ankunft des Orient Express in Bangkok.

Rund zehn Minuten müssen wir auf den menschenüberfüllten, engen Plateaus ausharren, bis der Zug nach einem kurzen Halt wieder zurücksetzt und wir unseren Gang über die Brücke am Kwai fortsetzen können.

Todesbahn und Brücke am Kwai – Die Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1943, brachte die Japanische Armee Tausende Kriegsgefangene nach Kanchanaburi, um dort eine 415 Kilometer lange Bahnstrecke zu bauen. Diese sollte Thailand und Burma miteinander verbinden und unter anderem dazu dienen, die Japaner an den burmesischen Grenzen mit ausreichend Kriegsmaterial zu versorgen. Bei den Kriegsgefangenen (Prisoner of Wars, kurz: POWs) handelte es sich zum größten Teil um Australier, Holländer und Briten. Die Brücke am Kwai, eine Eisenkonstruktion, wurde von POWs von Java nach Kanchanaburi gebracht.

Berühmt wurde die Brücke am Kwai durch den gleichnamigen Film von David Lean im Jahr 1957. Das Bauwerk wurde im Krieg zerstört und später originalgetreu wiederaufgebaut.

Die Kriegsgefangenen errichteten die Eisenbahnlinie unter Aufsicht der Japaner und unter unmenschlichen Bedingungen. Die Felsbrocken und Steine in der bergigen Landschaft mussten zum Teil mit der bloßen Hand herausgebrochen werden. Eine der Bergschneisen ist der Hellfire Pass, wo heute allerdings außer einem kurzen Schienenstück, einer historischen Lore und einem Gedenkstein kaum noch etwas an die Todesstrecke erinnert.

Die Eisenbahnlinie, für die ursprünglich eine Bauzeit von fünf Jahren eingeplant war, stellten die Kriegsgefangenen unter Druck der Japaner in nur 16 Monaten fertig. Die POWs arbeiteten zum Teil bis zu 18 Stunden und erhielten nur unzureichende Nahrung. Rund 16000 Kriegsgefangene bezahlten den Bau der Todesbahn mit ihrem Leben. Viele der jungen Männer, die meist kaum älter als Anfang 20 waren, starben im Dschungel von Thailand an Malaria und Cholera.

Grabstein, Soldatenfriedhof Don Rak

Grabstein auf dem Soldatenfriedhof Don Rak

An diesen grausamen Abschnitt asiatischer Kriegsgeschichte erinnert unter anderem die Gedenkstätte Don-Rak. Zu sehen sind die Grabsteine für 6982 australische, holländische und britische Kriegsgefangene, die beim Bau der Todesbahn ihr Leben ließen. Neben dem Soldatenfriedhof befindet sich das Thai-Burmese Railway Centre. Das Kriegsmuseum dokumentiert anhand von Schautafeln, Fotos, Filmen und Briefen der Gefangenen die 16-monatige Bauzeit der Eisenbahnstrecke. Wie mangelhaft die ärztliche Versorgung in den Kriegsgefangenen-Lagern war, zeigt die Rekonstruktion eines Lazaretts.

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